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Richtiges Wundmanagement

Um eine Wunde richtig versorgen zu können, müssen viele Faktoren beachtet werden. Der Heilungsprozess kommt erst in Gang, wenn die richtigen und adäquaten Maßnahmen zur Versorgung einer Wunde getroffen wurden. Insofern ist die Ursachenforschung die Grundlage für eine erfolgreiche Wundtherapie. Beim diabetischen Fuß beispielweise muss man sich die Frage stellen, ob der Heilungsprozess ausbleibt, weil ein neuropathisches (die Nerven betreffend) oder ein angiopathisches (Angiopathie=Gefäßerkrankungen in Zusammenhang mit Diabetes) Problem vorliegt. Ist nach acht Wochen keine Besserung in Sicht, muss man die Ursache vielleicht anderswo suchen.
Eine Wunde benötigt zudem in erster Linie ein gutes Débridement, um in einen aktiven Zustand überführt zu werden. Als Débridement bezeichnet man das medizinische Vorgehen zur Entfernung von infiziertem, geschädigtem und abgestorbenem Gewebe aus offenen Wunden. Vorher muss aber sichergestellt sein, dass die Wunde gut durchblutet ist, sonst ist eine Heilung schwierig. Die Durchblutung wird mit der sogenannten ABI-Messung getestet, vereinfacht beschrieben ist das eine Methode, die den Blutdruck im Arm mit dem Blutdruck im Bereich des Knöchels vergleicht. Ist die Durchblutung gestört, muss sie mit Hilfe einer Revaskularisation (Wiederherstellung der Durchblutung eines Gewebes) erst wieder aktiviert werden. Um die Wunde richtig zu reinigen, also um sie von Geweberesten, Nekrosepartikeln und dem Biofilm zu befreien, werden Reinigungssubstanzen verwendet, die steril, farblos und nicht-reizend sind. Hier eignen sich neben der Kochsalz-und Ringerlösung, Polyhexanid, Octenidin und Hypochlorsäure, wobei auch hier einiges zu beachten ist. Polyhexanid darf nicht auf Knorpel und Knochen aufgebracht werden und Octenidin nicht in tiefe Körperhöhlen eindringen. Hypochlorsäure verwendet Dr. Andrea Schindelbeck der Asklepios Westklinik im Hamburg gerne bei übel riechenden Wunden wegen des Chlorgeruchs. Die Tenside und Betaine in den Spüllösungen reduzieren die Oberflächenspannung des Biofilms und zerstören die Lipopolysaccharidschicht der Bakterien. Das Débridement im Anschuss an die Spülung der Wunde kann auf mechanische, (bio)chirurgische und autolytische Weise erfolgen. Für den mechanischen Prozess genügt es oft schon, wenn man angefeuchtete Kompressen auf die Wunde legt oder leicht abwischt. Für den biochemischen Prozess verwendet man steril gezüchtete Maden, die man in einem kleinen Täschchen auf die Wunde legt. Die autolytische Variante geschieht mit  Hydrogelen, die die Beläge auflösen. Immer wenn größere Wunden nicht nur durch einfache Pfalster versorgt werden können, sollte sich der Patient Hilfe von Wundexperten holen, denn nicht nur die Hautläsion ist zu versorgen, es müssen sehr viele andere Faktoren, wie oben schon beschrieben, mitberücksichtigt werden. Es gibt aber noch eine ganze Reihe anderer Kofaktoren, die eine adäquate Wundheilung fördern. Hier spielen die Schmerztherapie, die Ernährung und der Flüssigkeitshaushalt, die Physiotherapie und orthopädisches Schuhwerk unter Umständen auch eine Rolle.

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