Modellprojekt zur Versorgung von Hautkrankheiten
Ein neues Projekt unter der Leitung des Instituts für Allgemeinmedizin und Interprofessionelle Versorgung des Universitätskinikums Tübingen ist am 1. Juli 2018 in vier Landkreisen in Baden-Württemberg angelaufen. In Böblingen, Rottweil, Calw und Zollernalb nehmen 50 Hausärzte am Projekt der telemedizinischen Versorgung von Hauterkrankungen „TeleDerm“ teil. Sie alle haben sich der hausarztzentrierten Versorgung durch digitale Vernetzung mit Dermatologen verschrieben. Kommt ein Patient mit einem auffälligen Hautbildbefund zu einem teilnehmenden Hausarzt kann dieser die Hautstelle fotografieren und die Bilder dem Hautarzt übermitteln. Dieser diagnostiziert die Bilder binnen 48 Stunden und gibt eventuell weitere Therapieempfehlungen an die Hausarztpraxis weiter, sodass dem Patienten lange Wartezeiten auf einen Termin und lange Anfahrtswege zum Facharzt erspart bleiben. Finanziert wird das Teledermatologie-Projekt mit Mitteln aus dem Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses ;von der AOK Baden-Württemberg wird es empfohlen. Eine Verbesserung der hausarztzentrierten Versorgung bringt auch die Vernetzung der unterschiedlichen Versorgungsebenen voran, so der Vorstandsvorsitzende der AOK Baden-Württemberg Christopher Hermann. Das Projekt dauert zunächst einmal ein Jahr, dann wird es ausgewertet. Auch werden die Hausarztpraxen mit der notwendigen Technik für die sichere Datenübertragung zum Dermatologen ausgestattet. Ob die Versorgungsform im Hinblick auf die Zufriedenheit der Patienten, auf Senkung der Wartezeiten und auf zurückgehende Überweisungen zum Facharzt vorankommt, wird nächstes Jahr Ende Juni evaluiert.