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Das richtige Wundmanagement nach Dr. Fuchs und Team

Dr. Stephan Fuchs, Allgemeinmediziner am Universitätsklinikum in Halle und Experte auf dem Gebiet der chronischen Wunden, erklärt die aktuelle Studienlage der Versorgung dieser Wunden und hat zur Orientierung in Zusammenarbeit mit seinem Kollegenteam einen Wundauflagen-Leitfaden (WAL) entwickelt: Darin heisst es, dass nur vier Wundauflagen notwendig sind, um chronische Wunden zum Beispiel bei einem Ulcus cruris oder bei einem diabetischen Fuß zum Abheilen zu bringen. Chronisch wird eine Wunde, so erklärt er, erst nach etwa acht Wochen, nachdem es nicht gelungen ist, sie zu schliessen. Der Experte empfiehlt zudem eine Kausaltherapie, das heißt es wird geguckt, wie und warum die Wunde so entstanden ist und dann mit entsprechenden Maßnahmen therapeutisch reagiert, sprich bei einem venösen Ulcus eine Kompression gewählt. Vor der Anwendung der richtigen Wundauflage- es gibt circa 250, von denen wirklich nur vier verschiedene benötigt werden, wird mit einem Débridement die Wunde gereinigt. Hier empfehlen Dr. Fuchs und Team NACL-Lösung 0,9 Prozent (physiologische Kochsalzlösung). Dr. Fuchs stellt zudem klar, dass nach Möglichkeit immer eine saubere und rot leuchtende Wunde angestrebt wird. Ansonsten orientiert sich der Fachmann an den Farben der Wunde, an Tiefe sowie Sekretionsausmaß. Hier die Wundauflagen, die seiner Meinung nach Sinn machen:

  • Schaumstoffverbände: bei mäßiger bis starker Sektretion, aber flacher Wunde reicht diese Wundauflage, weil sie genügend Exsudat aufnehmen kann. Sie polstert und ist thermoisolierend, klebt nicht am Wundgrund durch eine Silikonbeschichtung. Es besteht jedoch je nach Exsudation Austrockung oder Mazerationsgefahr.
  • Hydrogele: bei geringer Sekretion zum Befeuchten und darüber Schaumstoff. Sie enthalten aufgrund des hohen Wasseranteils viel Feuchtigkeit, dadurch werden Nekrosen abgebaut.
  • Alginate: sind bei tiefen Wunden angezeigt und dienen als „Docht“ für den darüberliegenden Schaumstoff. Wenn das Alginat mit Sekret vollgesogen ist, wird es gelb, was aber nicht mit Eiterbildung verwechselt werden sollte. Es wirkt zudem wundreinigend und kann durch die Dochtwirkung viel Exsudat aufnehmen.
  • sterile Kompressen: werden nur bedingt eingesetzt, weil sie mit der Wunde verkleben können. Ausserdem neigt die Wunde auch zu Austrocknung oder Mazeration.

In Fällen von stinkenden Wunden werden Aktivkohle-Verbände empfohlen, um eine Bindung der üblen Gerüche herbeizuführen. Von Hydrokolloidverbänden sieht der Fachmann ab, weil sie mehr Beschwerden machen als Schaumstoffverbände. Um einer Austrocknung des Wundrandes vorzubeugen, gibt er Vaseline auf die Ränder, zur Verhinderung einer Mazeration Zinksalbe (siehe oben). Ausserdem ist wichtig, je nach Wahl der speziellen Wundauflage, die Zeiten zwischen zwei Verbandswechsel laut Herstellerempfehlung einzuhalten.

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