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Fachkräftemangel belastet Pflegedienste schwer

Im nördlichen Niedersachsen und rund um den Kreis Herzogtum Lauenburg haben ambulante Pflegedienste mit vielen Problemen zu kämpfen, die sich aus dem gravierenden Fachkräftemangel stetig entwickelt haben. Eine Befragung von 400 ambulanten Pflegediensten in diesem Bereich hat ergeben, dass Anfragen von 1.700 Pflegefällen abgelehnt wurden. Es werden also zur Zeit keine neuen Patienten aufgenommen, zum Teil aber werden bestehende Versorgungsverträge sogar gekündigt. Pflegedienstleiter vieler Pflegedienste sind ratlos, wie sie die Anfragen von Patienten und deren Angehörigen und die Pflege mit dem bestehenden Personal bewerkstelligen sollen. Auch Zusatzangebote wie flexible Arbeitszeiten, eine bessere Vergütung, Karten für ein Fitnessstudio und vieles mehr können keine Anreize sein, weil es einfach zu wenig Personal gibt. Des Weiteren können Pflegehilfskräfte die Arbeit von examinierten Pflegekräften nicht übernehmen. Aufwendige Pflegefälle werden momentan häufiger abgelehnt, weil einfach zu wenig Zeit vorhanden ist. Examinierte müssen Wundverbände wechseln, Portversorgungen und Injektionen vornehmen, alles Tätigkeiten, die Hilfskräfte nicht ausführen dürfen. Aber nicht nur das schlechte Image der Pflegeberufe macht der Branche zu schaffen, auch die schlecht Bezahlung der Kranken- und Pflegekassen für spezielle Leistungen sind ein Problem. Ein Beispiel ist die Versorgung eines offenen Beins eines Patienten. Auch diese Art der Wundversorgung darf nur von einer examinierten Kraft ausgeführt werden. Die Versorgung der offenen Wunde kann schon mal eine ganze Stunde in Anspruch nehmen und wird dann mit nur 11,01 Euro dem Pflegedienst vergütet. Der Pflegedienst zahlt also bei einer qualitätsgesicherten Versorgung drauf. Aber nicht nur der Wechsel von Wundverbänden ist ein Problem, auch lange Anfahrtszeiten mit anschließenden Medikamentengaben und Waschungen machen den Pflegediensten das Leben in diesem Teil Deutschlands schwer, da die Entfernungen teilweise groß sind. Dann werden hauptsächlich Pflegebedürftige im näheren Umkreis betreut und andere je nach Kapazitäten abgelehnt. Um diesem Dilemma zu entkommen, fordern Kenner der Branche wie Silvia Henning von der Arbeiterwohlfahrt schon seit Langem nicht nur eine bessere Vergütung. Die Menschlichkeit darf im Pflegeberuf nicht auf der Strecke bleiben, denn sie gibt Pflegenden und Pflegebedürftigen ein gutes Gefühl. Aus diesem Grund sollten sich nach Ansicht von Silvia Henning Pflegedienste zusammentun und in Kooperationen unterstützen und endlich den Konkurrenzgedanken ablegen.

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