Kostenträger

Interview mit dem Leiter Gesundheitspolitik der Paul Hartmann AG

Die Moderatorin, Sprecherin und (Nachrichten-)Redakteurin Helke Michael hat mit dem Leiter Gesundheitspolitik der Paul Hartmann AG, Raimund Koch, ein Interview geführt. Dabei ging es um das Thema, ob die Pflege in Zukunft wieder menschenwürdiger wird und wenn, wie. Raimund Koch hat ganz klare Vorstellungen und die beginnen mit dem Pflegekräftepersonal. Solange in der Pflege nicht genügend Pflegekräfte zur Verfügung stehen, wird sich die Situation zukünftig nicht verbessern. Pflegekräfte sind nach ein paar Jahren völlig erschöpft und ausgelaugt und schmeißen ihren Kräfte zehrenden und verantwortungsvollen Job hin. Auch Azubis geben in der Ausbildung laut Koch schnell auf. Außerdem sind seit 1995 60.000 neue Arztstellen geschaffen worden, 25.000 Pflegejobs in Kliniken wurden jedoch im Gegenzug gestrichen. 100.000 neue Pflegekräfte würden heutzutage benötigt, doch woher sollen die kommen. Wenn man, da ist sich Koch sicher, alle einmal ausgebildeten Pflegekräfte zurück gewinnen könnte, gebe es keinen Pflegenotstand in Deutschland. Das hieße aber auch, dass die Arbeitsbedingungen und die Bezahlung der Pflegekräfte besser werden müsste, um dieses Ziel zu erreichen. Der Beruf muss wieder attraktiver werden, zumal die Nachtdienste die Pflegekräfte auch extrem auslaugen. Der Leiter der Gesundheitspolitik hat einen Vorschlag, wie man es besser machen könnte. Vorbilder sind dabei die Engländer und Skandinavier. Ärztliche Tätigkeiten werden in diesen Ländern zum Teil von Pflegekräften übernommen, zum Beispiel im Bereich der Wundversorgung. In Skandinavien gibt es sogenannte Wundexperten als Pflegekräfte, die eigenständig die Wunden der Patienten versorgen. In England gibt es ein ähnliches Modell. Hier übernehmen Pflegekräfte, sogenannte „Continence Advisors“ die Pflege bei inkontinenten Patienten. Warum das hierzulande nicht funktioniert, kann sich Koch auch nicht erklären, zumal der Gesetzgeber 2008 Rahmenbedingungen geschaffen hat, wonach heilkundliche Tätigkeiten übertragen werden können. Auf dem Deutschen Pflegetag, der vom 15. bis zum 17. März in Berlin stattfindet, werden die Herausforderungen in der Pflege aufgezeigt.

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