Wissenschaft

Nervenzellen in der Haut werden zu Reparaturzellen

Das größte menschliche Organ ist die Haut mit ihrer so wichtigen Barriere-Funktion. Im Laufe eines menschlichen Lebens kann diese Funktion durch Verletzungen, Verbrennungen oder ähnliches gestört sein. Nach neuesten Erkenntnissen sind Nervenzellen, sogenannte Gliazellen, am Reparaturmechanismus der Haut beteiligt, wie Forscher der Universität Zürich herausfanden. Diese Gliazellen ändern bei Verletzungen ihre ursprüngliche Identität und werden zu sogenannten Reparaturzellen umprogrammiert. Wie genau dies geschieht, versuchen Forschende eines interdisziplinären Großprojekts „Skintegrity“ der Universität Zürich (UZH), der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) und der angeschlossenen universitären Kliniken gerade herauszufinden. Skintegrity befasst sich danach mit neuen Methoden für eine effizientere Diagnose und Therapie der wichtigsten Hautkrankheiten und einer Verbesserung der Behandlung von akuten und chronischen Wunden. Für die zugrunde liegenden molekularen und zellulären Mechanismen sowie der biologischen und physiologischen Prozesse bei Hauterkrankungen und der Wundheilung braucht es ein detailliertes Verständnis, um neue Diagnose- und Therapieansätze herauszufinden. Das interdisziplinäre Team hat aber schon mit Hilfe von Tiermodellen entdeckt, dass die Nervenzellen ihren Kontakt zu den Nervenbahnen verlieren, wenn sie zu Reparaturzellen reprogrammiert werden, sodass sie in das Wundbett schwärmen. Mit Hilfe eines speziellen Cocktails verschiedenster Faktoren nehmen die ursprünglichen Gliazellen ihre neue Funktion als Reparaturzellen auf und verschließen die Wunde, sodass die Regeneration der Haut einsetzt und die betroffenen Hautschichten neu gebildet werden. Gerade bei beispielsweise älteren Menschen und Diabetikern, bei denen die Wunden schlechter heilen, setzen die Forschenden auf wirksame Behandlungs-und Therapieansätze zur Heilung vor allem chronischer Wunden, die bislang nur schlecht abgeheilt sind.

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