Wissenschaft

Diabetischer Fuß: Amputationsrate in Behandlungszentren deutlich geringer

Das Diabetische Fußsyndrom, umgangssprachlich auch „Diabetischer Fuß“ genannt, führt jedes Jahr in Deutschland zu 40.000 Fußamputationen, etwa 70 Prozent aller vorgenommenen Amputationen. Um dies zu vermeiden, ist interdisziplinäre Zusammenarbeit erforderlich; Experten schätzen, dass dadurch 80 Prozent aller operativen Eingriffe vermieden werden könnten.

Spezialisten wie Diabetologen, Gefäßchirurgen, aber auch Podologen, Wundassistenten und Orthopädie-Schuhtechniker müssten eng zusammenarbeiten, damit Operationen erst gar nicht notwendig werden. Prof. Ralf Lobmann, ärztlicher Direktor für Endokrinologie, Diabetologie und Geriatrie am Klinikum in Stuttgart, ist ein Befürworter dieser Interdisziplinarität. Zwischen 2005 und 2012 wurden 18.500 Patienten, die am Diabetischen Fußsyndrom litten, in zertifizierten Zentren behandelt. Das Ergebnis war, dass nur bei 3,1 Prozent von ihnen eine hohe Amputation die Folge des diabetischen Fußes war. Sonst gäbe es Amputationsraten, die zwischen 10 und 20 Prozent liegen. Auch Amputationen unterhalb des Knöchels waren nur in weniger als 20 Prozent der Fälle nötig. Das Fazit, so Lobmann, der auch Sprecher der AG Fuß innerhalb der Deutschen Diabetes Gesellschaft ist, sei, dass die Behandlung in spezialisierten Zentren mit Methoden verschiedener Fachrichtungen viele Amputationen vermeiden könne.

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