Diabetes: Jeder zehnte Deutsche erkrankt
In Deutschland lebt jeder zehnte Bundesbürger mit der Diagnose Diabetes, das ergab eine neue Analyse für den Versorgungsatlas. Der Anteil von Menschen mit dieser chronischen Stoffwechselerkrankung ist von 8,9 Prozent im Jahr 2009 auf 9,8 Prozent im Jahr 2015 gestiegen und man schätzt eine halbe Million Neuerkrankungen des Typ-2-Diabetes pro Jahr. Die anonymisierten Daten von 70 Millionen Kassenpatienten wurden für die Analyse herangezogen.
Bemerkenswert hierbei ist, dass Ostdeutsche mit 11,8 Prozent häufiger erkranken als Westdeutsche mit 9,2 Prozent. Erklären lässt sich dies vielleicht durch niedrigere Einkommen und Arbeitslosigkeit und damit oft niedrigeren Bildungsständen, auch im Hinblick auf Gesundheitsbildung. Andere Ernährungstraditionen oder aber mehrere Jobs und somit wenig Zeit für gesundes Essen sind auch denkbar. Fakt ist, in strukturschwachen Gebieten gibt es mehr Diabetiker als in wohlhabenden Gegenden; ein Beispiel: in Starnberg bei München gibt es 6,5 Prozent Diabetiker und im brandenburgischen Prignitz 14,2 Prozent. Diabetes des Typ 2 entsteht durch falsche Ernährung und Übergewicht. Darüber hinaus fehlt es diesen Menschen oft an Bewegung. Aber nicht nur ältere Menschen erkranken an diesem Typ, sondern auch zunehmend jüngere Erwachsene. Nach Herz- und Kreislauferkrankungen liegt Diabetes auf Platz fünf der Liste der Volkskrankheiten.