BVMed: Chronische Wundverläufe nehmen dank moderner Versorgung ab
Nur rund ein Drittel der Patienten mit wundrelevanten Diagnosen leiden unter einem chronischen Verlauf, das hat eine vom Bundesverband Medizintechnologie (BVMed) in Auftrag gegebene Studie gezeigt. Insbesondere die moderne Wundversorgung habe einen Anteil an dieser positiven Entwicklung. Die Forschungsgruppe Primärmedizinische Versorgung (PMV) von der Universität Köln ermittelte auf breiter Datenbasis 2,7 Millionen Patienten, die unter Wunden mit potenzieller chronischer Entwicklung leiden.
Heilt eine Wunde binnen acht Wochen nicht ab, so wird von einem chronischen Verlauf gesprochen. Insbesondere Unterschenkel oder diabetische Füße sind betroffen, auch Druckgeschwüre bergen eine besondere Gefahr. Chronische Wunden wirken sich extrem einschränkend auf die Lebensqualität der Patienten aus. Schmerzen, verminderte Mobilität und auch unangenehme Gerüche beeinflussen stark das psychosoziale Erleben und den Aktivitätsradius. Die Behandlung ist zumeist zeit- und kostenintensiv.
Moderne Versorgungsmöglichkeiten haben die Anzahl dieser Verläufe jedoch eingeschränkt. Von den knapp drei Millionen gefährdeten Patienten, leiden nur 890.000 unter einer chronischen Form. „Das ist ein wichtiger Erfolg, der bisher in dieser Art nicht erkennbar war und an dem die moderne Wundversorgung, wie sie seit vielen Jahren von Ärzten, Pflegekräften, Homecareunternehmen und Herstellern moderner Wundauflagen etabliert wurde, ihren gewichtigen Anteil hat“, meinte Joachim M. Schmitt, Geschäftsführer und Vorstandsmitglied des BVMed.
Dieser Ansatz soll nun weiter verfolgt werden. Auf Grundlage der erhobenen Daten soll der Fokus nun auf die von chronischen Wunden betroffenen Patienten gelegt werden. Eine bessere Aus- und Weiterbildung von medizinischem und pflegerischem Personal, interdisziplinäre Versorgungszentren sowie ein individuelles Fallmanagement und eine enge Kooperation mit allen Beteiligten, mit diesen Mitteln will der BVMed die Versorgung weiter verbessern.