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AOK Nordost: Weniger Amputationen durch speziellen Versorgungsvertrag

Der Wundversorgungsvertrag „Diabetischer Fuß“ von der AOK Nordost in Berlin hat positive Ergebnisse erzielt. Das Amputationsrisiko der teilnehmenden Patienten ließ sich um 16 Prozent reduzieren, die Wundbehandlungszeit wurde verkürzt und eine Verschlechterung oder ein Wiederauftreten der Wunde vermieden. Aktuell nehmen 21 Ärzte und rund 1.500 Versicherte am Programm in der Hauptstadt teil.

Bereits 2011 wurde der Vertrag zwischen der Krankenkasse und an Diabetes erkrankten Patienten ins Leben gerufen. Ziel war eine Reduzierung der durch die Stoffwechselerkrankung induzierten Amputationen. Laut Deutscher Diabetes Gesellschaft (DDG) müssen deutschlandweit rund 50.000 Füße jährlich aufgrund von Gefäßveränderungen durch einen dauerhaft erhöhten Blutzuckerspiegel abgenommen werden. Das Diabetische Fußsyndrom (DFS) ist dabei der häufigste Auslöser. Ein großes Problem dabei: Der Betroffene merkt in den meisten Fällen zu spät, dass Handlungsbedarf besteht.

Verringert wird das Risiko durch eine frühzeitige Behandlung sowie eine spezialisierte Versorgung. Der Vertrag gewährleistet daher die Behandlung bei einem Diabetologen, außerdem ist eine qualifizierte Wundschwester Teil des Teams. Eine gute Vernetzung des Spezialisten mit Hausärzten, Gefäßchirurgen sowie nicht-medizinischen Leistungserbringern und regelmäßige Fortbildungen sind dabei Grundvoraussetzung für die Teilnahme. Außerdem muss der Patient direkt in die Behandlung eingebunden werden – durch Aufklärungsarbeit und ein spezielles, individuell auf den Betroffenen zugeschnittenes Disease-Management-Programm (DMP).

Das DMP hat bereits vor dem Start des Versorgungsvertrags gute Erfolge bei Diabetespatienten erzielt und ist auch Voraussetzung für die Teilnahme. Welch positive Ergänzung der Vertrag ist, zeigen Zahlen, die die AOK Nordwest in einer Pressemitteilung veröffentlicht hat. Bei den Teilnehmern lag die Rate der Amputationen mit 7,69 deutlich unter der der Nicht-Teilnehmer mit 13,32. Außerdem fühlen sich die Patienten unter Vertrag deutlich besser aufgeklärt. Vor der Teilnahme stuften lediglich 36 Prozent ihren eigenen Kenntnisstand über das DFS als gut bis sehr gut ein, danach waren es 86 Prozent.

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