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KCI: Neues System verringert Komplikationen nach Darm-OPs

Die temporäre Anlage eines Ileostomas kann beispielsweise bei einer Krebserkrankung oder einer Darmperforation notwendig werden. Wird der künstliche Ausgang im Bereich des Dünndarms rückverlegt, birgt dies allerdings häufig das Risiko einer postoperativen Wundinfektion (surgical site infection = SSI). Eine Möglichkeit zur Prävention besteht in der Unterdrucktherapie (Negative Pressure Wound Therapy = NPWT). Spanische Forscher haben nun das Prevena-System der Firma KCI auf seine Wirksamkeit untersucht. Die Ergebnisse sind positiv.

Bei Wunden im Darmbereich ist die Infektionsgefahr nach einem chirurgischen Eingriff besonders hoch. Als standardtherapeutische Maßnahmen galten bisher ein lokales Drainagesystem, eine umfassende Wundversorgung sowie eine präventive Antibiotikagabe. Dennoch liegt die Mortalitätsrate nach Operationen in diesem Bereich zwischen null und 40 Prozent. Außerdem treten häufig Probleme im Nahtbereich auf, es kommt oftmals zu immer wiederkehrenden stationären Aufnahmen. Das Prevena Incision Management System vom weltweit tätigen Medizintechnikunternehmen KCI wurde extra für den Einsatz an chirurgischen Wunden entwickelt, die eine Gefährdung für postoperative Komplikationen haben.

Das System vom auf NPWT spezialisierten US-amerikanischen Konzern mit Hauptsitz in Texas wurde an 17 Patienten der La Paz Universitätsklinik in Madrid, Spanien, nach der Rückverlegung eines Ileostomas getestet. Untersucht wurden die Patienten an jedem von fünf bis sieben Tagen nach dem Eingriff. Am siebten postoperativen Tag wurde das Sytem entfernt und die Wunde sorgfältig inspiziert. Eine weitere Beurteilung gab es einen Monat nach der Operation. Zur Kontrolle wurden die Daten von weiteren 43 Patienten aufgenommen, die mit herkömmlichen Methoden behandelt wurden. Die Operation war bei allen Teilnehmern die gleiche. Für beide Gruppen wurde ein umfassendes Protokoll geführt, indem Antibiotikagaben, Wundreinigungen und auch Begebenheiten wie Ganzkörperduschen eingetragen wurden.

Allgemeine Komplikationen wie beispielsweise Obstruktionen oder Darmverschlüsse traten auf beide Gruppen gleichmäßig verteilt bei 30 Prozent der Teilnehmer auf. Einen signifikanten Unterschied gab es bei SSI – in der Prevena-Gruppe traten keinerlei Komplikationen auf, in der Kontrollgruppe litten 21 Prozent der Teilnehmer unter einer postoperativen Wundinfektion. Das Fazit der Wissenschaftler: Das System ist eine einfach anzuwendende und präventiv wirksame Maßnahme nach Operationen im Darmbereich.

 

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