Silikon- und Alginatverbände verursachen die wenigsten Schmerzen
Chronische Wunden schränken den Betroffenen nicht nur in seiner Lebensqualität ein, sie verursachen auch oftmals starke Schmerzen. Diese lassen sich durch die Anwendung moderner Wundauflagen minimieren. Verbände, die austrocknen und der Wunde anhaften, sind mittlerweile überholt. Oftmals sind sich die behandelnden Ärzte allerdings nicht bewusst darüber, dass auch Hydrogele oder Alginate als Verbandmittel verordnet werden dürfen. Der Bundesverband Medizintechnologie (BVMed) weist darum ausdrücklich darauf hin, dass auch die Verordnung neuartiger und hochpreisiger Produkte keine Angst vor Regressen auslösen sollte.
Die geringsten Schmerzen und Traumata verursachen laut den Betroffenen Verbände auf Silikon- oder Alginatbasis. Aufgrund von Unwissenheit der Ärzte oder des Pflegepersonals wird das Schmerzempfinden von Patienten mit chronischen Wunden allerdings häufig unterschätzt. Die Empfehlung der Experten lautet daher, die Behandlung ganzheitlicher anzusetzen – als Behandlungsziel sollte neben der Heilung und der Symptomeindämmung auch die Schmerzbekämpfung benannt werden.
Unsicherheit in Bezug auf die Verordnungsfähigkeit gab es aufgrund einer Liste des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA), die seit dem 1. Juli 2008 die Verordnung arzneimittelähnlicher Medizinprodukte regelt. Davon sind Hilfsmittel, Nahtmaterialien, medizinische Implantate und auch Verbandmittel ausgenommen. Als Verbandmittel gelten dabei Produkte, die oberflächenbeschädigte Körperregionen bedecken oder Flüssigkeiten aufsaugen sollen, so der BVMed. Zu diesen zählen auch Trägermaterialien, die Arzneistoffe für das betroffene Areal enthalten. Gele fallen damit ebenfalls unter die Verbandmitteldefinition.