Schwamm-Applikator sorgt für schnelle Hilfe bei Blutungen

Ein neuartiger Wundverband aus kleinen Schwämmen ist in den USA zur zivilen Nutzung freigegeben worden. Mittels Applikator werden die aus komprimierter Cellulose und mit einer Beschichtung aus Chitosan versehenen Schwämme in die Wundhöhle appliziert und stillen dort in Sekundenschnelle die Blutung. In der US-amerikanischen Armee wird diese Methode bereits seit anderthalb Jahren erfolgreich verwendet.

92 dieser kleinen Schwämme befinden sich jeweils in den spritzenförmigen Applikatoren. Diese werden in die Wunde „geschossen“ und saugen sich dort durch die flüssigkeitsabsorbierende Beschichtung innerhalb von 20 Sekunden mit Blut und anderen Sekreten voll. So entsteht ein Kompressionsverband, der die Blutung stoppt. Zusätzlich verfügt das Chitosan über eine bakterienabtötende Wirkung. Die Schwämme sind tablettenförmig und haben einen Durchmesser von knapp zehn und eine Höhe von vier bis fünf Millimetern. Drei Milliliter Flüssigkeit können von einem der Schwämme absorbiert werden. Vor dem später folgenden chirurgischen Wundverschluss müssen die Schwämme allerdings vollständig aus dem Körper entfernt werden. Um keinen zu übersehen, verfügen sie über eine röntgendichte Markierung und lassen sich somit sicher aufspüren.

XStat 30 nennt sich das Produkt, das insbesondere in Krankenwagen und bei Notärzten zum Einsatz kommen soll. Die Food and Drug Administration (FDA) hat im Rahmen der Zulassung keine Studien erwähnt, die die Wirksamkeit belegen. Der Erfolg in der Armee scheint ausreichend. Diese hat die Entwicklung auch finanziert – vom Prototypen bis zum serienreifen Produkt sind Kosten von etwa fünf Milliarden US-Dollar entstanden.