Proteinhemmung könnte Wundheilungszeit halbieren
Australische Forscher haben einen Zusammenhang zwischen dem Vorkommen des Proteins 14-3-3 Zeta und Problemen bei der Wundheilung entdeckt. Wird das Protein gehemmt, so könne die Heilungszeit halbiert werden, meinten die Wissenschaftler. Insbesondere zur Behandlung chronischer Wunden wie beispielsweise bei Patienten, die unter Diabetes mellitus leiden, könnte die Entdeckung zu einem wichtigen Baustein in der Versorgung werden.
Wunden brauchen eine Zellschicht, um heilen zu können, die so genannte extrazelluläre Matrix, so Simon Lauder, Teil des an der Studie beteiligten Teams. Diese Matrix ist eine strukturelle Stütze, damit die Zellen dort wachsen, sich teilen und eine intakte neue Hautschicht bilden können. Eigentlich hatte das Forscherteam um Dr. Michael Samuel vom Centre for Cancer Biology in Adelaide Untersuchungen dieser Matrix in Bezug auf Krebs vorgenommen. Ausgegangen war das Team davon, dass 14-3-3 Zeta die Wundheilung beschleunigt. Die Entdeckung war jedoch eine andere: 14-3-3 verlangsamt die Heilung. Wird es in der Matrix gehemmt, verläuft die Wundheilung deutlich schneller.
Die Wissenschaftler haben den Mechanismus hinter ihrer Entdeckung genauer untersucht. War das Protein nicht vorhanden oder wurde es durch einen pharmakologischen Inhibitor ausgeschaltet, wurde das Zellgerüst in kürzerer Zeit erstellt und beschleunigte so die Geweberegeneration. Die Dauer der Wundheilung konnte um die Hälfte reduziert werden. Bisher wurden nur Mäuse in die Untersuchungen einbezogen. Aber die positiven Resultate lassen hoffen, dass in fünf bis zehn Jahren eine Anwendung am Menschen möglich ist, so Samuel. Die Anwendung wäre wirklich nützlich, könnte einer Menge Leuten helfen und dem Gesundheitssystem außerdem immense Kosten ersparen, meinte der Mediziner.