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Brandverletzungen: Pflaster zeigt durch Farbänderung Infektionen an

Die Versorgung von Verbrennungswunden ist besonders anspruchsvoll, denn Komplikationen bei der Wundheilung sind hier besonders häufig und können schnell einen schweren Verlauf nehmen. Gerade junge Verbrennungsopfer erleiden sind oft von Infektionen der Wunden betroffen. Ein neues Pflaster soll diese frühzeitig anzeigen und damit nicht nur die Wundversorgung verbessern, sondern auch Antibiotikaresistenzen vermeiden helfen.

Brandverletzungen werden in vier Schweregrade unterteilt, die von Rötung (1. Grad) bis hin zu einer vollkommenen Gewebezerstörung und Verkohlung der Haut reichen (4. Grad). Besonders bei schweren Verbrennungen treten häufig Sekundärinfektionen auf, die bis zur Sepsis reichen können. Von diesen sind insbesondere junge Patienten gefährdet. Die Wundversorgung muss daher so keimfrei wie möglich durchgeführt werden, was neben der geeigneten Wundabdeckung eine sterile Arbeitsweise erfordert. Doch selbst dadurch sind Infektionen nicht völlig ausgeschlossen.

Bislang konnten diese erst nach 48 Stunden erkannt werden. Durch die Verzögerung ist das Risiko, schwere Komplikationen zu erleiden, erhöht. Daher werden häufig präventiv Antibiotika verordnet, um Komplikationen zu verhindern. Doch der Einsatz nach dem „Prinzip Schrotflinte“ erhöht nur das Risiko von Resistenzbildung ansonsten gut behandelbarer Bakterienstämme.

Forscher der University of Bath haben nun gemeinsam mit der University of Brighton und dem Healing Foundation Children’s Burns Research Centre ein Pflaster entwickelt, dass mittels Farbveränderung innerhalb kürzester Zeit anzeigt, ob eine Infektion in der Wunde vorliegt. Das Funktionsprinzip des Pflasters ist vergleichsweise simpel: Toxine von infektionsauslösenden Bakterien lösen die Hülle von Nanokapseln auf, die daraufhin die fluoreszierende Farbe freisetzen. Dieses zeigt dem Pflegepersonal und Ärzten an, dass eine zusätzliche Behandlung in die Wege geleitet werden muss. Die Forscher geben an, dass harmlose Bakterien keine Auswirkungen auf die Nanokapseln haben. Das Pflaster befindet sich derzeit noch in einer frühen Entwicklungsphase, soll aber schon bald an Patienten getestet werden.

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