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„Chronische Wunden gehören in spezialisierte Hände“

Anfang Dezember fand der erste Wunddialog, initiiert vom Bundesverband Medizintechnologie (BVMed), in Berlin statt. Das Fazit der teilnehmenden Versorgungsnetzwerke, Krankenkassen, Ärztevertreter und Hersteller von Wundversorgungsprodukten: Für die Behandlung chronischer Wunden bedarf es einer verbesserten Versorgungsstruktur. Dazu gehören interdisziplinäre Versorgungszentren und Wundnetze. Außerdem sei ein Deutsches Wundregister sinnvoll, um Daten systematisch erfassen und insbesondere problematische Fälle besser unterstützen zu können.

Regional sind teilweise bereits vernetzte Strukturen und gut ausgebildete Experten vorhanden, hieß es auf der Veranstaltung. Aber speziell Patienten mit komplizierten Wunden bedürften einer besseren Versorgung. Um keine falschen Anreize zu setzen, müsse allerdings auch an der Vergütungsstruktur gearbeitet werden. Ein deutsches Wundregister könnte helfen, Patienten mit chronischen Wunden gezielter zu definieren und diese dann durch ein individuelles Fallmanagement methodisch zu unterstützen. Eine weitere Chance ist auch der Innovationsfonds. Dieser ließe sich nutzen, um interdisziplinäre Versorgungsstrukturen zu stärken.

Der BVMed hat den Wunddialog ins Leben gerufen, um den Austausch zwischen den einzelnen Parteien zu stärken und so die bestehenden Missstände aufzuheben (Nutzung moderner Wundversorgung unzureichend). Ein immenses Problem bei der Wundversorgung ist auch der finanzielle Faktor. Abgerechnet werden Kosten für eine Behandlungsdauer von zehn Minuten, real dauert eine Wundversorgung mit Reinigung, Inspektion und Wundverband allerdings 30 bis 40 Minuten. Sondervergütungen sind nur für größere Netzwerke möglich – einzelne Praxen ziehen sich darum oftmals aus der Behandlung zurück. „Versorgungsengpässe werden das Szenario der Zukunft sein, wenn es nicht gelingt, die Komplexität moderner Wundbehandlung sowie die dafür nötige Expertise durch eine entsprechende Vergütung abzubilden“, so Daniela Piossek, Wundversorgungsexpertin beim BVMed.

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