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Zahl der Erkrankungen an Diabetes Typ 1 steigt

Die Rate der Kinder, die jährlich an Diabetes Typ 1 erkranken, steigt. Wie eine Erhebung von Ärzten verschiedener Kliniken gezeigt hat, ist die Anzahl der Erkrankten unter 14 Jahren vom Zeitraum 1999 bis 2003 bis zum Zeitraum 2004 bis 2008 um 18 Prozent gestiegen. Auch an der Kinderklinik am Universitätsklinikum Leipzig wird diese Zunahme deutlich. Wie der Klinikdirektor Prof. Dr. Wieland Kiess in einer Pressenachricht mitteilte, stieg die Zahl der erkrankten Kinder seit seinem Arbeitsbeginn 1998 von 160 auf momentan 360 behandelte Kinder an.

148 von 100.000 Kindern leiden deutschlandweit an der Stoffwechselkrankheit. Was die Häufigkeit der Erkrankung bei den unter 14-Jährigen betrifft, steht die Bundesrepublik damit sehr weit oben in der Weltrangliste. Der Auslöser für die Erkrankung ist bisher jedoch unbekannt. „Wir stehen heute vor dem Dilemma, dass wir erstens nicht wissen, warum die Zahl der Erkrankungen steigt. Zweitens können wir den Ausbruch der Krankheit nicht verhindern und drittens können wir sie auch nicht heilen“, meint Kiess. Neben einer genetischen Disposition könnte es einen Zusammenhang mit einer Infektion mit dem Coxsackie-B-Virus geben. Der Erreger, der vergleichsweise harmlose Krankheiten auslöst, wird häufig bei neu erkrankten Kindern gefunden. „Das menschliche Immunsystem wehrt sich gegen Coxsackie-B und schießt sozusagen völlig übers Ziel hinaus, indem es auch gegen die eigene Bauchspeicheldrüse vorgeht“, schlussfolgert Kiess.

Auch Neugeborene können schon an Diabetes mellitus Typ 1 erkranken. Aber dank moderner Technologien „muss in der 1. Welt keiner mehr an der Zuckerkrankheit sterben“, so der Mediziner. Dennoch sollte nicht verkannt werden, wie einschneidend sich die Krankheit auch auf die gesamte Familie auswirkt. „Meine Kinder habe ich am Morgen gefragt, ob sie gut geschlafen haben. Die erste Frage an Kinder mit Diabetes ist morgens: Wie ist dein Blutzuckerspiegel? Die Krankheit bestimmt dann den Rhythmus des Lebens – für immer.“

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