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Gel aus Schlangengift zur Blutgerinnung

Chemiker der Rice University in Houston, Texas, haben sich für eine neue Entwicklung die blutgerinnende Wirkung des Schlangengifts Batroxobin zunutze gemacht. Das Toxin, das von der hauptsächlich in Südamerika ansässigen Grubenotter produziert wird, lässt sich in Kombination mit einem Hydrogel aus Nanofasern nun auch am Menschen einsetzen. Bis zur Markteinführung des Präparats wird es allerdings noch einige Zeit dauern.

Batroxobin fand bisher nur in klinischen Labors Verwendung. Durch die Versetzung von Blut mit dem Schlangengift kann die sogenannte Reptilasezeit gemessen werden, die Indikator für eine Gerinnungsstörung ist. Der Vorteil des Giftes: Es bleibt unbeeinflusst vom Gerinnungshemmer Heparin. Die Wissenschaftler um Jeffrey Hartgerink haben das Gift genetisch angepasst und es außerdem gereinigt. Anschließend wurde es mit einem Hydrogel aus Nanofasern verknüpft. Auf eine offene Wunde gespritzt wird die so entstandene Flüssigkeit mit dem Namen SB50 innerhalb von Sekunden zu einem Gel und stoppt die Blutung.

Insbesondere für Menschen, die Gerinnungshemmer wie Heparin einnehmen, könnte das neue Gel eine große Bedeutung haben. „SB50 beinhaltet die leistungsstarke Gerinnungsfähigkeit des Schlangengifts, ist aber viel effektiver“, meint Hartgerink. „Durch das Hydrogel ist es lokal anwendbar und unerwünschte systemische Nebenwirkungen, die durch die Anwendung von Batroxobin alleine auftreten würden, werden verhindert.“ Weitere Versuche sind jedoch notwendig. Bis zur offiziellen Genehmigung kann es noch einige Jahre dauern.

 

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