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Nanokleber zum Injizieren

Nach der Entwicklung von einem auf Nanotechnik basierendem Gewebekleber ist es den Forschern der Harvard Medical School und dem Brigham and Women’s Hospital in Boston nun gelungen, diesen auch durch eine Spritze injizierbar zu machen. Der Kleber, der ursprünglich für den Einsatz an Kinderherzen geplant war, soll so problemlos an seinen Wirkort gelangen. Getestet wurde er bislang an einem Kuhauge und an dem Ohr einer Maus.

Bereits 2014 hatte das Team um Jeffrey Karp, Biomaterialien-Spezialist und Leiter der Studie, den Gewebekleber auf Anfrage von Pedro del Nido vom Boston Children´s Hospital entwickelt. Nun stellten die Forscher sich der Frage, wie der Kleber an die innere Wunde gelangen sollte. Für eine Injektion mittels Nadel musste sichergestellt sein, dass diese nicht verstopft. Die Wissenschaftler entwickelten daher eine spezielle Form von Nanopartikeln, die erst aushärtet, wenn eine zweite Chemikalie hinzugegeben wird. So findet der Verschluss der Wunde verzögert statt.

„Der Kleber ähnelt einem Gummiband, das sich immer wieder zusammenziehen lässt“, beschreibt Karp die Beschaffenheit des Materials. Durch seine Elastizität eignet es sich speziell für vernarbungsfreie Gewebeanwendungen. Insbesondere am Herzen ist es besonders wichtig, dass der Schlagkraft des Organs standgehalten werden kann. Durch die nun entwickelte Methode verschließt sich die Wunde außerdem schneller und problemloser als mit bisherigem Kleber, Nähten oder Klammern. Zusätzlich ist das Material biologisch abbaubar, so Karp.

Nach den bisherigen geglückten Versuchen soll der Kleber nun an Ratten und Kaninchen getestet werden. Verlaufen die Experimente erfolgreich, so folgen klinische Tests am Menschen. Des Weiteren forschen die Wissenschaftler auch an anderen Auslösern für das Aushärten des Klebers. Hierfür werden beispielsweise Licht oder Hitze untersucht.

 

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