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Wundauflagen aus Nanozellulose: Neues Produktionsverfahren ermöglicht günstigere Herstellung

Die speziellen Eigenschaften von Nanozellulose ermöglichen eine optimale Versorgung von chronischen Wunden oder Brandverletzungen. Die Produktion des biotechnologisch herstellbaren Materials war bisher aufwendig und kostenintensiv. Das Jenaer Unternehmen JeNaCell hat diesen Vorgang nun automatisiert. Dies ermöglicht eine günstigere Herstellung von auf Nanozellulose basierenden Wundauflagen. Eine Produkteinführung ist für Ende 2015 geplant.

Bioverträglich, reißfest und extrem saugfähig sind die Auflagen, die insbesondere Opfern von Brandverletzungen zukünftig eine deutlich schmerzärmere Behandlung garantieren sollen. Das Material verklebt nicht mit der Haut und kann deshalb ohne Probleme gewechselt werden. Außerdem kühlt der Wundverband und reguliert den Feuchtigkeitshaushalt. So wird die Heilung beschleunigt und die Narbenbildung reduziert.

Die Auflagen aus bakterieller Zellulose weisen eine Ähnlichkeit mit menschlichen Kollagennetzwerken auf und können darum optimale Verbindungen mit Körpergeweben eingehen. Neben der guten Verträglichkeit verfügen die Fasernetze über eine hohe Aufnahmefähigkeit von Flüssigkeiten und können darum länger als übliche Wundauflagen auf der Wunde belassen werden. Die Herstellung basiert auf biologischen Ausgangsstoffen. Das Material wird mit Hilfe von Bakterien in einer Nährlösung hergestellt.

Am Produktionsverfahren der Auflagen wurde an der Friedrich-Schiller-Universität Jena intensiv geforscht. Die beiden dort tätigen Chemikerinnen Nadine Heßler und Dana Kralisch gründeten 2012 das Unternehmen JeNaCell. Nun wurde dort eine neue Technologie entwickelt, die die Herstellung von Nanozellulose automatisiert und diese in einer Endlosschleife ermöglicht. Bislang musste das Verfahren nach jeder Entnahme des Biomaterials neu gestartet werden.

Der Essener Chemiekonzern Evonik beteiligt sich an der JeNaCell GmbH. „Mit Evonik haben wir einen strategischen Investor gewonnen, der über umfangreiche Expertise in Aufbau und Betrieb von biotechnologischen Produktionsanlagen verfügt und uns beim Marktzugang unterstützen kann“, meint Heßler. Auch Bernhard Mohr, Leiter Venture Capital bei Evonik, ist vom Potenzial der Zusammenarbeit überzeugt: „Die Technologie des Unternehmens ergänzt unsere Kompetenzen sowohl in der Biotechnologie als auch im Bereich der Transportsysteme für medizinische Wirkstoffe.“

 

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