Studie: Ultraschall hilft chronischen Wunden bei der Heilung
Eine Behandlung mit Ultraschall unterstützt die Wundheilung, das haben britische Forscher herausgefunden. Die benötigte Heilungszeit chronischer Wunden kann um bis zu ein Drittel reduziert werden. Insbesondere Diabetiker und ältere Menschen sollen von der Behandlung profitieren, meint das Team aus Wissenschaftlern um Dr. Mark Bass von der University of Sheffield.
Chronische Wunden verursachen neben einer Minderung der Lebensqualität der Betroffenen oft hohe Behandlungskosten. Häufig sind langwierige Therapien notwendig, die teilweise gar nicht oder nur wenig effektiv sind. Forscher von der University of Sheffield haben in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern der University of Bristol herausgefunden, dass Ultraschall mit niedriger Intensität die Wundheilung unterstützt. Die Vibrationen, die das Gerät verursacht, aktivieren die Zellen in den Wunden und beschleunigen so den Heilungsprozess. Ein weiterer positiver Effekt der Behandlung ist der verbesserte Schutz vor Infektionen. Dies sei speziell für ältere Patienten von Vorteil.
Doch auch an Diabetes mellitus Erkrankte sind eine wichtige Zielgruppe für die neue Behandlung. Ein Viertel der Diabetiker leidet an Geschwüren, oftmals an den Füßen, ausgelöst durch ein vermindertes Druckempfinden oder eine schlechte Durchblutung. „Hautgeschwüre sind unerträglich schmerzhaft für die Patienten und in vielen Fällen können diese nur noch durch eine Amputation der betroffenen Gliedmaße behandelt werden“, so Bass. Der Mediziner ist von der Methode, die in „The Journal of Investigative Dermatology“ veröffentlicht wurde, überzeugt. „Weil ausschließlich der normale Heilungsprozess beschleunigt wird, gibt es bei dieser Behandlung keine Gefahr der Nebenwirkungen, die oftmals in Zusammenhang mit medikamentösen Therapien auftreten“, meint er.
Auch wenn der in der Studie verwendete Ultraschall bereits Effekte gezeigt hat, sollen weitere Studien Aufschluss darüber geben, ob sich der Effekt verfeinern lässt. Da keine Nebenwirkungen zu befürchten sind, halten die Forscher es für möglich, dass die neue Behandlungsmethode jedoch schon in drei bis vier Jahren in den klinischen Alltag integriert werden kann.