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Pflege-Report 2015: 350.000 fehlende Pflegekräfte in 15 Jahren

Bis 2030 werden mindestens 350.000 zusätzliche Kräfte zur Versorgung Pflegebedürftiger benötigt, das ergab eine aktuelle Untersuchung des Instituts für Arbeit und Technik (IAT) der Westfälischen Hochschule. Laut den im Pflege-Report 2015 des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) veröffentlichten Zahlen fallen darunter 130.000 Pflegefachkräfte.

250.000 unbesetzte Vollzeitstellen, davon 100.000 für ausgebildetes Pflegepersonal sollen in 15 Jahren in den verschiedenen Versorgungseinrichtungen für pflegebedürftige Menschen fehlen, so die Prognose des IAT. Schon jetzt fehlen qualifizierte Fachkräfte. Es müssen Strategien entwickelt und Maßnahmen ergriffen werden, meinen die IAT-Forscher Christoph Bräutigam, Michaela Evans und Prof. Dr. Josef Hilbert. Die Wissenschaftler haben den Personalbedarf in den verschiedenen Wohn- und Versorgungsformen ermittelt und warnen in ihrem Bericht vor der anstehenden verschärften Konkurrenz um qualifiziertes Pflegepersonal, die auch die Krankenhäuser betreffen wird. Diese Situation wird verstärkt durch die geburtenschwachen Jahrgänge ab Mitte der 1990er Jahren und die hohe Zahl der Pflegekräfte, die in den nächsten Jahren altersbedingt ausscheiden werden.

Die Forscher empfehlen zur Gegensteuerung eine deutliche Steigerung der Ausbildungskapazitäten. Außerdem regen sie eine Ausweitung des Beschäftigungsumfangs, der Erwerbsbeteiligung und der Berufsverweilzeit an. Auch die Rivalität mit anderen als attraktiver empfundenen Berufsgruppen um neue Arbeitskräfte sollte angegangen werden. Imagekampagnen allein, so die Wissenschaftler, werden hier nicht ausreichen. Die Arbeitsbedingungen sollten verbessert und die Vergütung der Fachkräfte erhöht werden. Auch eine Aufwertung des Berufsstandes durch Akademisierung kann zu einer langfristigen Attraktivitätssteigerung des Pflegeberufs führen.

 

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