Welche Wundauflage ist die richtige?

Eine Sternotomie, also die Öffnung des Brustbeins, ist ein großer Eingriff an einer kritischen Körperstelle. Daher ist nicht nur während der Operation größte Sorgfalt geboten, sondern auch bei der postoperativen Wundversorgung, denn Infektionen der Wunde können katastrophal verlaufen. Doch welche Wundauflage ist dafür die richtige? Eine Studie, die nun im Journal „Ostomy Wound Management“ veröffentlicht wurde, vergleicht die Eigenschaften verschiedener Produktgruppen.

Getestet wurden Auflagen mit metallischem Silber, ionischem Silber sowie trockene sterile Auflagen. An der Studie nahmen 315 Patienten im Zeitraum zwischen Juli 2010 und August 2012 teil. 106 Patienten erhielten einen trockenen sterilen Verband, 105 eine Wundauflage mit metallischem Silber und 104 Patienten eine Wundauflage mit ionischem Silber. Die trockenen sterilen Auflagen wurden nach 24 bis 48 Stunden gewechselt, die Silberauflagen nach fünf Tagen bzw. am Tag der Entlassung aus der Klinik. Es zeigte sich, dass die verschiedenen Wundauflagen zwar hinsichtlich der Wundheilung oder Infektionsrate keine signifikanten Unterschiede aufwiesen, wohl aber bei dem Komfort für die Patienten. Auch das Handling hing von der jeweils verwendeten Auflage ab.

Die trockene sterile Wundauflage ließ sich deutlich schneller und leichter aufbringen als die beiden Silber-Auflagen. Dagegen war die Entfernung der Auflage mit metallischem Silber für die Patienten weniger schmerzhaft. Die Auflage selbst zeigte aber eine geringere Aufnahmefähigkeit von Exsudat und war schwieriger zu entfernen. Bei der Auflage mit ionischem Silber war der Zugang zur Wunde für das Pflegepersonal am einfachsten. Die Forscher gaben an, dass insgesamt kein Rückschluss auf die Überlegenheit von Silber-Wundauflagen über die verschiedenen Indikationen hinweg durch die Studie gezogen werden konnte. Es seien weitere Untersuchungen notwendig, um abhängig vom Einsatzbereich das optimale System zur Wundversorgung zu evaluieren.