Produkte

Auszeichnung: Plasma-Stick zur Wundheilung

Den Erforschern der Medizintechniklösung PlasmaDerm wurde der Fraunhofer-Preis Technik für den Menschen verliehen. Diese Auszeichnung vergibt das Forschungsinstitut alle zwei Jahre. Der vom Fraunhofer-Institut für Schicht- und Oberflächentechnik (IST) in Braunschweig in Kooperation mit dem Unternehmen Cinogy sowie der Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie der Universitätsmedizin Göttingen entwickelte Apparat wird zur Förderung der Wundheilung eingesetzt.

Ähnlich wie eine Taschenlampe sieht das Gerät aus, das Plasma direkt auf der Haut erzeugen kann. Das Plasma wirkt dabei antiseptisch und beschleunigt zusätzlich durch eine verbesserte Mikrozirkulation der Haut die Wundheilung. „Es gibt bereits UV-, Ozon- oder Elektrotherapien. Durch Plasma erreichen wir jedoch eine bessere Wirkung in kürzerer Zeit“, meint Prof. Steffen Emmert, Leitender Oberarzt der Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie in Göttingen. Die Wirkung wies der Mediziner in einer klinischen Studie nach.

PlasmaDerm verwendet dazu erstmals nicht-thermisches oder kaltes Plasma. Die Elektrode des Gerätes wird dazu nah an die Haut geführt. Mit der Haut als Gegenelektrode wird dann durch die Aktivierung von Hochspannungspulsen das Plasma erzeugt. „Wir haben eine Risiko-Nutzen-Analyse durchgeführt“, erklärt Dr. Andreas Helmke, Wissenschaftlicher Mitarbeiter des IST. „Die Auswertung aller chemischen und physikalischen Parameter lassen den Schluss zu, dass es keine Bedenken gibt, das Plasma am Menschen einzusetzen.“ Die Behandlung ist dabei auch schmerzfrei. „Es ruft so ein kaum spürbares leichtes Kribbeln auf der Haut hervor“, beschreibt Prof. Wolfgang Viöl, Leiter des Anwendungszentrums für Plasma und Photonik am IST.

Ebenfalls wichtig war es den Wissenschaftlern, ein möglichst kleines und handliches Gerät zu kreieren. „Wir mussten einen Apparat entwickeln, der klein ist, aber hohe Spannungen erzeugt“, meint Dr. Dirk Wandke, Geschäftsführer bei Cinogy. „Das Ergebnis ist nun nur etwa so groß wie ein Laptop und kann über eine normale Steckdose mit 100 bis 230 Volt betrieben werden.“

Das Gerät wird mittlerweile schon europaweit vertrieben. Doch Viöl wünscht sich eine komplette Integration in den Alltag: „Wenn ein Kind mit dem Skateboard stürzt, dann stelle ich mir vor, dass die Mutter die Wunde in Zukunft zuhause mit einem kleinen PlasmaDerm-Stick behandelt und nicht mehr mit Jod.“

Vorherige Meldung

Pflege-Report 2015: 350.000 fehlende Pflegekräfte in 15 Jahren

Nächste Meldung

Diabetes: Protein verantwortlich für Wundheilungsstörungen

Wundversorgung heute

Wundversorgung heute

Herzlich willkommen bei "Wundversorgung heute". Dieses kostenlose und freie Portal steht für Informationen rund um das Thema Wundversorgung. In den drei Rubriken "Produkte", "Kostenträger" und "Wissenschaft" stellen wir Ihnen jeweils die aktuellsten Neuigkeiten vor. Um diesen Informationsservice dauerhaft zu genießen, empfehlen wir Ihnen unseren kostenlosen und jederzeit kündbaren Newsletter. So werden Sie monatlich auf den neuesten Stand im Bereich der Wundversorgung gebracht.