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Häusliche Pflege: Abwehrhaltung von Klienten überwinden

Die meisten älteren Menschen sagen, dass es ihnen lieber ist zuhause versorgt zu werden, als in einer Pflegeeinrichtung zu wohnen. Trotzdem weigern sich viele von ihnen, professionelle Hilfe anzunehmen. Dienstleister im ambulanten Sektor haben verschiedene Möglichkeiten, diese Menschen trotzdem als Klienten zu gewinnen.

Ältere Menschen fühlen sich oft verpflichtet, ihre Besucher zu unterhalten und zu umsorgen, meint Tricia Mullin, Geschäftsführerin der Chicagoland Methodist Senior Services (CMSS). Dies gilt sogar im Kontakt mit professionellem Personal. Oftmals sind es Angehörige, die Kontakt zu Stellen aufnehmen, die professionelle Hilfe, beispielsweise im Haushalt, anbieten. Die Abwehrhaltung der hilfebedürftigen Person ist dementsprechend groß. Diese Ablehnung muss überwunden werden, meint auch Shaun Toomy, Geschäftsführer des privaten ambulanten Pflegedienstleisters Capital City Nurses. Die Hausbesuche sollten dafür zunächst sehr kurz gestaltet werden. Statt der durchschnittlichen vier Stunden, die eigentlich für eine Hilfestellung bei der Hausarbeit zur Verfügung stehen, sollen zunächst 90 Minuten angeboten werden.

Bekommen die Klienten in dieser Zeit eine adäquate Hilfestellung, beispielsweise bei der Zubereitung von Mahlzeiten oder dem Waschen der Wäsche, so nehmen sie oft auch gerne mehr Zeit in Anspruch. Short and Sweet nennt sich dieses spezielle Programm, das für Klienten entwickelt wurde, die Schwierigkeiten damit haben, Hilfe anzunehmen. Ein weiteres Angebot nennt sich Daughter Down the Street. Hierbei handelt es sich jedoch nicht um eine Hilfestellung bei den Aktivitäten des täglichen Lebens sondern um eine persönliche Begleitung. Ausschlaggebend und damit wegweisend ist der erste Eindruck des Personals, meint Toomy. Wenn die Person, die professionell helfen soll, in den Haushalt kommt und dort nur ihre Arbeit verrichtet, kann kein Vertrauen aufgebaut werden. Wichtig ist eine offene, freundliche und zugängliche Haltung. Beide Programme gelten auch als mögliche Brücke, um das Annehmen einer professionellen Pflege bei Bedürftigkeit zu erleichtern. Einig sind sich Mullin und Toomy darüber, dass der Aufbau einer vertrauensvollen Beziehung wichtig ist, um einen späteren Zugang zu weiteren Hilfsangeboten zu ermöglichen.

 

 

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