Kostenträger

Wundversorgung: Die Rolle der Heilmittelerbringer

Physiotherapeuten, Logopäden und Ergotherapeuten sollten stärker in den Prozess der Wundversorgung eingebunden werden. Bisher nehmen die Heilmittelerbringer an der Therapie akuter oder chronischer Wunden kaum teil, obwohl ihr Einsatz zur schnelleren Genesung des Patienten wie auch zu Kosteneinsparungen führen könnte.

Die Wundversorgung ist bislang kein Bestandteil der Ausbildung der Behandler aus der Heilmittelsparte und praktische Erfahrungen in diesem Bereich sind ebenfalls eher selten. Die Fähig- und Fertigkeiten von Bewegungs-, Arbeits- und Sprachtherapeuten könnten allerdings eine wichtige Rolle bei der Wundtherapie spielen. Um diese Berufsgruppen in das Wundversorgungsteam einzubinden, wären zunächst gezielte Schulungen und Anleitungen notwendig. Das Potenzial ist allerdings bereits vorhanden. So können Physiotherapeuten durch Lagerungshilfen, Mobilisation, Lymphdrainage, aber auch elektrische Stimulationen, Ultraschall- oder Wärmetherapie unterstützend auf die Wundheilung einwirken. Ergotherapeuten bieten Hilfestellung bei der Rückkehr zur allgemeinen Selbstständigkeit, beispielsweise bei der Körperpflege, oder auch bei der korrekten Nutzung eines Rollstuhls. Logopäden werden bereits bei Fragen rund um die Ernährung, bei Schluck- oder Kaubeschwerden einbezogen.

Auch finanziell würde durch eine feste Implementierung der genannten Berufsgruppen Vorteile entstehen. Durch Einbeziehung in das DRG- (Diagnosisrelated) Vergütungssystem würden die Rückerstattungen steigen. Auch der Case-Mix-Index, der die Fallschwere anzeigt, würde sich erhöhen. Das Wohl des Patienten sollte dabei immer im Vordergrund stehen. An erster Stelle müsste die Kommunikation zwischen den einzelnen Teilen des Wundversorgunsteams verbessert werden. Die Einbindung der verschiedenen Therapeuten sollte je nach Stadium der Wundheilung neu besprochen werden. So kann die physikalische Therapie neben einer Verbesserung der Blutzirkulation auch zur Schmerztherapie eingesetzt werden. Eine Ernährungsberatung ist ebenfalls oftmals unerlässlich, beispielsweise bei Über- oder Untergewicht. Am Wichtigsten scheint es jedoch, dass die einzelnen Behandler sich zunächst einmal ihrer Rolle bewusst werden – um so ihren Beitrag zu einer Steigerung der Lebensqualität der betroffenen Patienten leisten zu können.

 

Vorherige Meldung

Studie: Diabetes-Remission selten möglich

Nächste Meldung

Optum kauft MedExpress

Wundversorgung heute

Wundversorgung heute

Herzlich willkommen bei "Wundversorgung heute". Dieses kostenlose und freie Portal steht für Informationen rund um das Thema Wundversorgung. In den drei Rubriken "Produkte", "Kostenträger" und "Wissenschaft" stellen wir Ihnen jeweils die aktuellsten Neuigkeiten vor. Um diesen Informationsservice dauerhaft zu genießen, empfehlen wir Ihnen unseren kostenlosen und jederzeit kündbaren Newsletter. So werden Sie monatlich auf den neuesten Stand im Bereich der Wundversorgung gebracht.