Kostenträger

Studie: Höherer Selbstbehalt bei der Versicherung senkt die Kosten

Wird der Selbstbehalt in der Krankenversicherung erhöht, senkt das die Kosten, das wurde nun durch eine Studie an der Carnegie Mellon University in Pittsburgh, Pennsylvania bestätigt. Das Projektteam hatte 13 Millionen Beschäftigte in 54 Unternehmen untersucht.

Versicherte, die durch die Übernahme eines Teils der Behandlungskosten geringere Abschläge an die Krankenversicherung zahlen müssen, verursachen geringere Kosten, das belegte die Forschergruppe um Amelia Haviland in ihrer Studie. Die Beteiligten informieren sich besser, überspringen auch mal Behandlungen und suchen intensiver nach günstigeren Alternativen. Auf lange Sicht führt dies zu Einsparungen, nicht nur für die Versicherer, auch für die Versicherten. Unklar ist, ob sich diese Einsparungen auf den allgemeinen Gesundheitszustand der Patienten auswirkt, ob sie beispielsweise durch unterlassene Vorsorgeuntersuchungen später längere Klinikaufenthalte herausfordern. 54 Unternehmen beteiligten sich an der drei Jahre laufenden Studie und boten ihren insgesamt 13 Millionen zuvor komplett versicherten Mitarbeitern eine Alternative mit Selbstbehalt an. „Drei Jahre außerhalb einer Krankenversicherung, die alle Kosten übernimmt, führt zu einer Reduzierung der insgesamt anfallenden Kosten“, bestätigte Haviland die erwarteten Ergebnisse.

Durchschnittlich fünf Prozent der bisher benötigten Aufwendungen konnten eingespart werden, auch unter Einbeziehung der Beschäftigten, die das Angebot nicht angenommen hatten. Dabei fand die Zurückhaltung ausschließlich in Bezug auf den ambulanten Sektor statt, also bei Arztbesuchen oder Medikamenteneinnahmen. Eine Gefährdung von Risikopatienten konnte nicht festgestellt werden. Die Langzeitauswirkungen konnten aber auch in dieser Studie durch die zeitliche Begrenzung nicht untersucht werden. „Nur diese Zeitspanne war interessant für uns“, erklärte Haviland. Die Teilnehmer beschäftigten sich durch das neue Modell intensiver mit den Kosten für mögliche Untersuchungen. Den meisten war nicht bewusst, welche Gebühren für Arztbesuche oder Vorsorgeuntersuchungen wirklich anfallen. Ein Fünftel der Befragten gab später an, wegen der Kosten nicht an Untersuchungen teilgenommen zu haben. Die Frage Havilands, was in fünf oder zehn Jahren passiert, wenn die Menschen sich den Konsequenzen der Reduzierung ihrer eigentlich notwendigen hochwertigen Versorgung stellen müssen, kann bisher niemand beantworten.

 

 

 

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