Wissenschaft

Studie: Diabetes-Remission selten möglich

Die Remission eines Typ II-Diabetes allein durch eine Änderung des Lebensstils ist kaum möglich, dies haben US-amerikanische Forscher durch die Sichtung eines Diabetesregisters festgestellt. Auch wenn eine Umstellung der Ernährung und eine Steigerung der sportlichen Aktivität als Basismaßnahmen bei der Erkrankung gelten, so ist dies in den seltensten Fällen ausreichend.

122.781 Patienten im Diabetesregister des Versicherers Kaiser Permanente hatten die Forscher für ihre Studie untersucht. Geforscht wurde nach Remissionen, die infolge einer Änderung der Lebensweise auftraten. Es wurden Daten von durchschnittlich sieben Jahren Krankengeschichte genutzt. Ausgeschlossen waren Patienten, die Hilfe der bariatrischen Chirurgie, also Eingriffen zur Reduktion des Körpergewichts, in Anspruch nahmen. Lediglich 1,5 Prozent der Erkrankten konnten alleine durch eine Anpassung des Lebenswandels eine Teilremission erreichen. Kriterium waren zwei aufeinanderfolgende HbA1C-Werte zwischen 5,7 und 6,4 Prozent innerhalb von zwölf Monaten. Einen Langzeitwert von unter 5,7 Prozent und damit eine komplette Remission über ein Jahr erreichten 0,14 Prozent der untersuchten Diabetiker. Bei 0,01 Prozent der Patienten konnte eine prolongierte Remission mit einem Messwert unter 5,7 Prozent über fünf Jahre festgestellt werden.

Dr. Wolfgang Rathmann vom Deutschen Diabetes-Zentrum, der die Daten beim Diabetes-Update in Düsseldorf vorstellte, betonte, dass eine Remission auch ohne bariatrische Operation möglich sei, den Patienten aber vermittelt werden müsse, dass dies sehr selten ist. Verbesserte Chancen haben Patienten, die bisher keine Medikamente eingenommen haben. Hier gingen zwölf Prozent in Remission. Ebenso verbessert eine möglichst frühe Diagnose die Aussichten: 4,5 Prozent der Patienten, bei denen der Diabetes erst in den letzten zwei Jahren aufgetreten war, konnten in vollständige oder partielle Remission gehen. Für Betroffene könne dies eine Motivation zur Änderung des Lebensstils sein, meinte Rathmann. Durch einen frühzeitigen Befund und eine rasche Intervention kann die Diabetesdiagnose bis ins hohe Alter verschoben oder sogar besiegt werden.

 

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