Wissenschaft

Chronische Wunden: Heilung durch körpereigene Fettzellen

Bei der Heilung chronisch offener Wunden sollen nun Fettzellen für einen Durchbruch sorgen. Erste Erfolge konnten mit dieser Methode bereits erzielt werden. Grund hierfür scheint die hohe Dichte an Stammzellen in den Fettzellen zu sein. Nun soll die neue Therapie in einer Studie auf ihre Wirksamkeit getestet werden.

Chronisch offene Wunden sind für die Betroffenen sehr belastend. Geschwüre an den Unterschenkeln und Füßen als Folge von Diabetes, venösen Durchblutungsstörungen oder anderen Erkrankungen, heilen oft schlecht und viele Patienten blicken auf eine lange Krankengeschichte mit wenig Heilungserfolgen zurück. Eine neue Therapie soll in diesen Fällen helfen. In den Schweriner Helios-Kliniken hat der Chefarzt für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie, Dr. Roland Mett, bereits erste Erfolge mit der Fett-Transplantation erzielt. „Dem Patienten wird Fett entnommen, wo es am üppigsten ist, denn dort sind die Fettzellen am vitalsten“, erklärt Mett. Die Fettzellen können dann unter örtlicher Betäubung in der Wunde eingesetzt werden.

Erfolg verspricht die hohe Anzahl an Stammzellen im Fettgewebe. Diese ist 500-mal höher als im Knochenmark. Da Stammzellen sich auf noch keine Funktion im Organismus festgelegt haben, können sie problemlos zu Gefäßwand- oder zu Hautzellen werden. Übernommen hat Mett die Methode vom Plastischen Chirurgen Tilmann Stasch aus Aachen, der bisher 40 Patienten fast vollständig heilen konnte. Der Schweriner Arzt hat bereits fünf Betroffene transplantiert. „Alle sind in Heilung, es gibt noch keinen Rückschlag“, so Mett. Eine Kostenübernahme durch die Krankenkassen kann erst stattfinden, wenn die Qualität und Wirksamkeit durch Studien belegt ist, äußerte sich die AOK Nordost. Damit beschäftigen sich zurzeit neben der Klinik in Schwerin auch Häuser in Aachen und Hannover-Hameln. In den kommenden zwei Jahren soll die Behandlung an 150 Patienten getestet werden.

 

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