Kostenträger

BVMed: Zahl der Leistungserbringer für Inkontinenzprodukte sinkt

Für Menschen mit Inkontinenz gibt es ein breites Angebot an Hilfsmitteln. Allerdings sind in den letzten Jahren durch deutlich erhöhte Rohstoffpreise auch die Produktionskosten dieser Artikel stark gestiegen. Der Bundesverband Medizintechnologie (BVMed) warnt vor einer sinkenden Zahl der Leistungserbringer, sollte die Versorgungspauschale nicht angepasst werden.

Um mehr als 34 Prozent verteuerten sich die Rohstoffkosten, die zur Herstellung von Inkontinenzartikeln benötigt werden, insgesamt. Zwischen 2009 und 2013 erhöhte sich der Preis für Polyethylen, welches die wasserundurchlässige Außenschicht bildet, um 40,1 Prozent. Die Kosten für Zellstoff, der für den Saugkern benötigt wird, stiegen in diesem Zeitraum um 26,8 Prozent. Die Anbieter der Hilfsmittel zur Inkontinenzversorgung unterbieten sich dennoch weiter mit ihren Preisen. Der BVMed macht hierfür die Krankenkassen verantwortlich. Obwohl die betroffenen Patienten sich an den Kosten für die Inkontinenzartikel, abhängig vom Produktpreis, beteiligen müssen, beträgt die Zuzahlung mindestens fünf, höchstens jedoch zehn Euro im Monat. So obliegt den Kassen weiterhin die Einkaufsmacht.

Das Geschäft mit den Hygieneartikeln wird so zum Verlustgeschäft, befürchtet der BVMed. Auch wenn der Fachhandel hofft, die Produktion aus den Erträgen anderer Angebote querfinanzieren zu können, die auf Inkontinenzartikel spezialisierten Leistungserbringer setzen auf die Aufzahlung der Patienten für höherwertige Produkte. Diese Strategien haben nicht immer Erfolg. Mehrere Unternehmen mussten bereits schließen. Auch dies fällt wieder den Patienten zulasten. Durch die schrumpfende Anzahl der Anbieter wird die Auswahl kleiner. Auch die wohnortnahe Versorgung ist nicht mehr gewährleistet.

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