Wundversorgung: GKV soll Therapieauswahl verbessern
Die Versorgung chronischer Wunden mit modernen Wundauflagen ist nicht nur wirksamer als die klassische Wundversorgung, sondern auch wirtschaftlich. Dies wurde inzwischen durch verschiedene Studien bewiesen. Dennoch erhalten Patienten noch zu selten hydroaktive Wundverbände. Ein Grund hierfür dürfte eine zu starke Konzentration auf die Stückkosten sein.
Der Branchenverband BVMed forderte daher am 9. Februar in einer Pressemitteilung eine stärkere Förderung eines ganzheitlichen Therapieansatzes für eine angemessene, moderne Wundversorgung sowie eine stärkere Berücksichtigung der verfügbaren Evidenz und Leitlinien. Eine Umfrage der Fachzeitschrift „Welt der Krankenversicherung“ (WdK) hatte ergeben, dass trotz hoher Fallzahlen noch keine flächendeckende moderne Wundversorgung vorgenommen wird. Grund sei unter anderem eine Konzentration auf die Stückkosten der Produkte statt der Betrachtung der Gesamtkosten einer Therapie.
Produkte zur modernen Wundversorgung sind zwar an sich teurer als herkömmliche Wundauflagen, durch eine verkürzte Heilungszeit müssten dafür allerdings weniger Auflagen eingesetzt werden, was auf die gesamten Kosten dämpfend wirkt. Der Verband stellt fest: „Nach Einschätzung von 80 Prozent der befragten Krankenkassen wird der Einsatz moderner Wundversorgungsprodukte die Gesamtkosten verringern. Das ist eine gute Basis, um der Versorgung chronischer Wunden zum Wohle der Patienten endlich mehr Aufmerksamkeit zukommen zu lassen.“