Wissenschaft

Studie: Wundversorgung aus dem 3D-Drucker

Er wird beim Basteln verwendet, im Handwerk und auch in der Industrie – Klebstoff sorgt dafür, dass Bauteile schnell und einfach miteinander verbunden werden können. Doch auch in der Wundversorgung ist er seit vielen Jahren nicht mehr wegzudenken. Gegenüber der althergebrachten Methode mit Nadel und Faden bietet die Klebemethode einige nicht zu unterschätzende Vorteile. Dazu zählen nicht nur eine erhebliche Zeit- und Kostenersparnis, sondern auch eine im Vergleich stabiler fixierte Wunde als dies bei einer Wundnaht möglich wäre. Darüber hinaus bietet Wundkleber durch eine versiegelnde Wirkung einen höheren Schutz vor Infektionen und erzielt oftmals ein kosmetisch ansprechenderes Ergebnis. Diese Vorteile von Wundklebern sollen durch neue Materialien und Herstellungsmethoden noch weiter verbessert werden.Forscher haben nun einen Klebstoff in Form eines Gels entwickelt, der auch bei Organtransplantationen eingesetzt werden könnte.

Aktuell werden im medizinischen Bereich vornehmlich Fibrinkleber eingesetzt. Einen wesentlich kleineren Anteil haben Wundkleber auf Basis von DNA, die Anwendung findet noch hauptsächlich im experimentellen Bereich statt. Zwar können damit vielversprechende Ergebnisse erzielt werden, allerdings ist das Herstellungsverfahren noch so teuer und aufwändig, so dass DNA-Wundkleber bisher nur zur Behandlung von sehr kleinen Flächen eingesetzt werden kann.

Dies könnte sich bald durch ein neues Herstellungsverfahren ändern. Ein Forscherteam um Peter B. Allen in der Abteilung Chemie und Biochemie an der Universität Austin, Texas, haben einen Weg gefunden, einen „intelligenten Klebstoff“ mit Hilfe von 3D-Druckern herzustellen. Dafür werden Mikropartikel aus Polystyrol mit DNA ummantelt und in einem kolloidalen Gel verteilt. Dieses kann mit einem 3D-Drucker in jede beliebige Form gebracht werden. Durch den Einsatz verschiedener Materialien kommt das Gel für eine Fülle von Anwendungen in Frage, diese Möglichkeiten werden derzeit von Allen und seinem Team erforscht. Erste Ergebnisse der Arbeit des Forscherteams wurde im Januar im Magazin „ACS Biomaterials Science & Engineering“ vorgestellt. Sollte dieser Kleber die Marktreife erlangen, wäre eine hochmoderne Wundversorgung mit positiven Auswirkungen auf die Heilungsdauer und das Endergebnis möglich.

 

 

 

 

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