Wissenschaft

Pflegebericht: Dekubitus-Prophylaxe zeigt Wirkung

Wie ist es um die Qualität der Pflege in Deutschland bestellt? Dieser wichtigen Frage wird im MDS Pflegebericht nachgegangen, der alle drei Jahre veröffentlicht wird. Der Medizinische Dienst des Spitzenverbandes (MDS) und der Bund der Krankenkassen veröffentlichten am 14. Januar den aktuellen Bericht. Es zeigte sich, dass im Bereich Wundversorgung und Druckgeschwüre gute Fortschritte erzielt wurden, die Prüfer mahnten allerdings, dass diese Entwicklung noch ausbaufähig sei.

So sei im Jahr 2013 der Anteil von stationär aufgenommenen Pflegebedürftigen mit einem Dekubitus von zuvor 4,4 auf 3,8 Prozent zurückgegangen. Der Rückgang der Druckgeschwüre sei auf die festgestellten Verbesserungen bei den Prophylaxe- und Behandlungsmaßnahmen zurückzuführen. Bei 79 Prozent der von chronischen Wunden oder Dekubitus betroffenen Bewohner erfolgte die Wundversorgung nach aktuellstem Wissensstand.  Im vorigen Qualitätsbericht waren es noch 74,5 Prozent. In der ambulanten Pflege hatten 5,5 Prozent der einbezogenen Pflegebedürftigen chronische Wunden oder einen Dekubitus, für die eine ärztliche Verordnung zur Wundversorgung vorlag. Bei 85,7 Prozent dieser Pflegebedürftigen erfolgte die Versorgung nach aktuellstem Wissensstand . Bei 32,6 Prozent der Pflegebedürftigen, die durch ambulante Dienste betreut wurden, lag ein Dekubitusrisiko vor, was eine Beratung über erforderliche Maßnahmen erforderte. Bei 73,5 Prozent wurde diese Beratung als nachvollziehbar eingestuft.

Gernot Kiefer, Vorstand des GKV-Spitzenverbands: „Der Bericht zeigt, dass sich die Pflegequalität in den letzten zehn Jahren deutlich verbessert hat. Er zeigt aber auch, dass noch viel zu tun ist.“ Und weiter: „Bei der Vermeidung von Druckgeschwüren hat es hingegen deutliche Fortschritte gegeben.“ Ulrike Mascher, Präsidentin des Sozialverbands VdK Deutschland, rät zu Zurückhaltung: „Die Ergebnisse des Berichts dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass immer noch eine Vielzahl der Pflegebedürftigen bestimmte Hilfen gar nicht oder nur eingeschränkt erhält. Vernachlässigung, Druckgeschwüre, mangelnde Ernährung, Austrocknung und freiheitsentziehende Maßnahmen mit Fixiergurten oder durch Medikamente – all das kommt leider hierzulande viel zu häufig vor.“ Der VdK fordert daher ein neues Kontrollsystem in Pflegeheimen. Die bisherigen Messinstrumente seien nicht geeignet, gute Qualität in der Pflege zu messen.

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