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Lebende Implantate: Neuentwicklung verbessert Lebensqualität bei Lungenkrebs

Lebende Implantate – Das klingt zunächst wie eine Erfindung aus Science-Fiction-Romanen. Ganz so falsch liegt man mit dieser Assoziation nicht, handelt es sich dabei doch um ein völlig neues Verfahren, welches Tissue Engineering mit textilen Implantaten verbindet. Mit dem so hergestellten „Pulmostent“ soll die Lebensqualität bei Lungenkrebs im Endstadium verbessert werden.

Die Onlineausgabe der Medizintechnik-Fachzeitschrift „Devicemed“ berichtete am Dienstag (11. November) über die Neuentwicklung unter der Leitung von Professor Dr. Jockenhövel in Aachen. Die Problemstellung: Als Folge einer Lungenkrebserkrankung tritt häufig eine Verengung der Atemwege, eine sogenannte Stenose, ein. Diese äußert sich durch Husten, Heiserkeit, Kurzatmigkeit und kann im Extremfall sogar die normale Atmung verhindern. Dies bedeutet für die Betroffenen eine nicht zu unterschätzende Belastung, da sie so nicht mehr am normalen Alltagsleben teilnehmen können. Um die Stenose zu behandeln, bietet sich die Implantation eines Stents an. Herkömmliche Stents haben allerdings einen entscheidenden Nachteil. Nach der Implantation kann  eine ungewollte Wucherung körpereigenen Gewebes in den Stent zu einem erneuten Gefäßverschluss führen. Der „Pulmostent“ ist daher personalisiert und besteht aus mehreren Schichten, die alle zur Gesamtfunktion beitragen. Eine Besonderheit bildet die innerste Schicht, eine tissue-engineerte Zellschicht. Die Zellen bilden an der Oberfläche feinste Härchen, entsprechend den natürlichen Flimmerhärchen der Luftröhre. Diese Härchen dienen als sogenannte Müllabfuhr, da sie Schleim und Fremdkörper aus den Atemwegen transportieren.

Das Grundgerüst des Pulmostents besteht aus einer geflochtenen metallischen Struktur und verleiht dem Implantat seine Stabilität. Eine Kunststoffschicht soll das Einwachsen von Tumorgewebe verhindern. Die Entwickler planen bereits, das Verfahren auch auf andere medizinische Bereiche auszuweiten. So ist beispielsweise ein tissue-engineerter Stent für die Speiseröhre geplant, um Stenosen zu behandeln und eine normale Funktion wiederherzustellen.

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