Lungenkrebs: Patienten profitieren von Netzwerken
Lungenkrebs gehört zu den häufigsten und gefährlichsten Krebsarten. Die Diagnose muss heutzutage aber kein Todesurteil mehr sein. Früh erkannt und mit der richtigen Therapie lassen sich die Überlebenschancen erheblich verbessern. Bis zur richtigen Therapie ist es für Ärzte und Betroffene aber oft ein langer Weg. Hier können Patienten von Netzwerken zwischen Kliniken und Ärzten profitieren. Ein Beispiel hierfür liefert das 2010 gegründete Netzwerk Genomische Medizin Lungenkrebs.
Gerade Patienten in fortgeschrittenen Stadien sprächen laut Professor Jürgen Wolf, Ärztlicher Direktor des Centrums für Integrierte Onkologie Köln Bonn (CIO) nur in bis zu 20 bis 30 Prozent der Fälle auf eine Chemotherapie an, wie die „Ärztezeitung“ am 11. September berichtete. Das mediane Überlegen betrage zehn bis zwölf Monate. Bessere Chancen biete eine gezielte Therapie auf Basis einer molekulargenetischen Untersuchung. Hier läge die Ansprechrate bei 70 bis 80 Prozent, das mediane Überleben bei 30 Monaten. Diese Untersuchung ist eine der Leistungen des Kölner Netzwerks. Es bündelt die diagnostischen Kompetenzen der Uniklinik Köln und die dezentrale Behandlung der Patienten in Kooperation mit rund 70 niedergelassenen Ärzten und Kliniken.
Therapieangebote in dieser Form finden langsam den Weg in die Regelversorgung. Die AOK Rheinland/ Hamburg ist bislang die erste Krankenkasse, die die Kosten für die Diagnostik übernimmt. Das Netzwerk sowie weitere Forschungsprojekte wurden vom Land Nordrhein-Westfalen seit 2011 mit 3,5 Millionen Euro gefördert.